Jana Jungnickel
Assistentin Bevölkerungsschutz Uster, Uster
Was zeichnet für Sie den Assistenzberuf aus?
Der Assistenzberuf ist heutzutage mehr als «nur» Assistenz. Es ist eine so abwechslungsreiche Aufgabe geworden, die ein extrem breites Wissen, die nötige Neugierde und vor allem die Liebe zum Beruf verlangt. Wer diesen Job nicht liebt, wird darin auch nicht glücklich. Die Termin- und Kalenderverwaltung gehört heute zwar meist noch zu den Aufgaben der Assistenz, jedoch ist der Aufgabenbereich schnell und breit gewachsen. In vielen Branchen gehört mittlerweile auch Projektunterstützung (-management), Personalentwicklung oder Marketingassistenz dazu. Der Assistenzberuf ist in jeder Branche gefragt und wird auch benötigt. In keinem anderen Berufsbild kann man sich so vielseitig weiterbilden und lernen. Das macht den Reiz aus. Von technischen Fähigkeiten, Organisationstalent, Flexibilität über Zuverlässigkeit und Eigeninitiative wird alles verlangt. Auch das Menschliche spielt in diesen Beruf eine sehr wichtige Rolle. Die Teamarbeit fordert Empathie, soziale Kompetenz sowie Stressresistenz und doch auch das gewisse Durchsetzungsvermögen. Der Mix macht es einfach. Für mich ist es kein Beruf, sondern eine Berufung.
Was ist Ihre liebste Tätigkeit im Assistenzalltag?
Der Umgang mit Menschen. Das Gefühl anderen helfen zu können und Ihnen die Arbeit leichter zu machen, das ist meine Lieblingstätigkeit. Dabei ist es nicht wichtig, wie ich das mache, sondern wie effizient und effektiv ich eine Aufgabe erledige. Das Schönste ist doch immer zu hören: «Danke, du hast mir sehr geholfen.» Dabei spielen die Routineaufgaben genauso eine Rolle wie die Aufgaben, die nur selten erledigt werden können oder neu sind. Vor allem die spontanen Herausforderungen finde ich toll. Die Fähigkeit, schnell auf unerwartete Ereignisse zu reagieren und Lösungen zu finden, erfüllt mich. Es gibt mir ein positives Gefühl. Der Alltag wird nie langweilig: Es passiert immer etwas Unvorhergesehenes, Situationen oder Entscheidungen, an denen ich täglich wachsen kann. Des Weiteren arbeite ich gerne an Projekten mit und trage mit meiner Kreativität zu Problemlösungen bei. Das beinhaltet vor allem das Optimieren von Prozessen, die Kommunikation oder Korrespondenz und die Planung von Events. Die Abwechslung und das breite Spektrum an Aufgaben in meinem Alltag sorgen dafür, dass mein Tag selten monoton wird, was ich wirklich schätze.
Warum sollten Sie am 3. September den EAE Award 2024 mit nach Hause nehmen?
Ich bin immer da, wenn es brennt. Zudem bin ich aussergewöhnlich, kann mit allen Arten von Charakteren umgehen, mich auf sie einstellen und durch meine fröhliche Art und Weise Menschen für Projekte begeistern und mitreissen. Da ich eine sehr kommunikative Person mit starken zwischenmenschlichen Fähigkeiten bin, fällt es mir leicht ein Netzwerk aufzubauen und dieses auch zu pflegen. Ich übe meinen jetzigen Beruf mit grossem Engagement und Leidenschaft aus. Den Gewinn des EAE Awards würde ich dafür nutzen, den Einfluss und die Bedeutung des Assistenzberufes weiter zu betonen und als eine Art Botschafterin für diesen Beruf aufzutreten. Auch Social Media im Assistenzkreis ist etwas, was unbedingt mehr genutzt werden sollte, denn die Digitalisierung macht vor niemanden halt. Deshalb ist es wichtig mitzugehen, neugierig zu bleiben, immer lernen zu wollen und einen Wissensaustausch oder Best Practice zwischen uns Assistenten herzustellen. Heutzutage sind sehr viele Führungskräfte im Stress, denn die Welt ist schnelllebig geworden. Umso wichtiger werden die Menschen, auf die man sich kontinuierlich verlassen kann, die immer da sind, wenn sie gebraucht werden, die es gut mit einem meinen und es lieben unterstützend zu wirken: Die Assistenz. Mit dem Gewinn des EAE Award wäre es mir möglich das Netzwerk zu vergrössern und Wissen zu teilen. Ich möchte vor allem die Vielseitigkeit des Assistenzberufes aufzeigen und bin selbst das beste Beispiel dafür. Oder wer erwartet eine Assistentin bei der Feuerwehr/Zivilschutz, die nebenbei operativen Feuerwehrdienst leistet? In der Rolle als Assistenz kann so viel erreicht werden. Ich glaube es ist einigen nicht bewusst wie wichtig es ist diesen Beruf auch als Berufung zusehen. Das möchte ich mit dem Gewinn des EAE Awards vermitteln.
Kurzbiografie Jana Jungnickel
Die gebürtige Deutsche Jana Jungnickel absolviert von 2001 bis 2004 die Ausbildung zur Hotelfachfrau IHK im Dorint Hotel Dresden. Im Anschluss arbeitet sie dort weiter als Bartender, bevor sie 2008 als Chef de Bar in die Schweiz und ins Mövenpick Hotel Zürich-Airport wechselte, wo sie bis 2012 bleibt. Nach ihrer Ausbildung zur Eidgenössischen Personalassistentin beginnt sie ab 2012 bei der Walder Wyss AG als Partnerassistentin zu arbeiten. Nach einer weiteren Ausbildung zur Direktionsassistentin mit eidg. Fachausweis EFA wechselt Jungnickel 2015 zur CAP-Rechtsschutzversicherung als Legal Assistant. Nach einem Abstecher 2018 als Executive Assistant bei der Kistler Instrumente AG ist sie nun seit 2019 als Assistentin Bevölkerungsschutz Uster tätig und schloss inzwischen noch erfolgreich sowohl den CAS FH in Digital Office Management und die Ausbildung Projektmanagement IPMA Level D ab.